Pfadfindergeschichte

Lord Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung

Am 22. Februar 1857 wurde Robert Stephenson Smyth Baden-Powell in London geboren. 1876 trat er die englische Armee ein und machte u.a. in Indien und Südafrika militärische Karriere. IN Indien, damals englische Kolonie setzte er seine Soldaten in kleinen Gruppen ein, damit jeder Verantwortung tragen müsse. Berühmtheit erlangte er im südafrikanischen Burenkrieg (1899-1902). Mit List gelang es ihm, die Stadt Mafeking 217 Tage lang gegen die große Übermacht zu halten.

Weg zum ersten Pfadfinderlager

Mit 43 Jahren wurde er zum General befördert. 1897 schrieb er das Handbuch „Aids to scouting“ – Anleitungen zum Auskundschaften. Zwei Jahre später wurde es in England zu einem Bestseller. Das Buch war eigentlich von seinem Verfasser für den militärischen Gebrauch gedacht gewesen, gelesen wurde es vor allem von Jungen. Die Begeisterung seiner jugendlichen Leser wie die guten Erfahrungen, die er mit Jugendlichen gemacht hatte, brachten Baden-Powell (Spitzname BiPi) auf die Idee, ein „Programm“ für Jungen zu entwickeln, das u.a. „Kundschaften“ beinhaltete. Vom 1. bis 9. August 1907 veranstaltete BiPi das erste „Pfadfinderlager“ mit zwanzig Jungen aus verschiedenen sozialen Milleus auf Brownsea Island. 1909 bildeten sich in England die ersten Pfadfinderinnengruppen. 1910 betraute BiPi seine Schwester Agnes mit der Leitung des englischen Pfadfinderinnenverbandes (The Giude Association). Bei einer Weltreise 1912 lernte er während einer Atlantiküberquerung Olave St. Clair kennen, die auf den Tag genau 32 Jahre jünger als er war. Sie heirateten im gleichen Jahr.

Weiteres Leben

Nach dem Ende des I. Weltkriegs nahm BiPi die internationale Arbeit wieder auf. Seine Frau Olave übernahm die Leitung des englischen Pfadfinderinnenverbandes. 1920 fand das erste Weltpfadfindertreffen, das „Jamboree“ in London statt, zu dem 8.000 Pfadfinder aus 34 Ländern kamen. BiPi wurde zum ersten und bislang einzigen „Chief Scout of the world“ ernannt. 1938 zog sich BiPi von allen Ämtern zurück und ließ sich in Kenia nieder. Am 8.Januar 1941 starb er fast 84jährig. Auf seinem Grabstein ist neben dem Kleeblatt der Pfadfinderinnen und der Lilie der Pfadfinder das pfadfinderische Wegzeichen eingemeißelt, das bedeutet: “Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen.“

Weitere Geschichte

Die Pfadfinderarbeit kommt nach Deutschland

Kurz nach der Gründung der weltweiten Pfadfinderbewegung wurden auch in Deutschland verschiedene Verband gegründet. Einer davon war die Christliche Pfadfinderschaft (CP), eine der Vorgänger des VCP. Damals war tatsächlich die Pfadfinderarbeit in Deutschland (!!) zumindest teilweise an das Militär gekoppelt.

Einfluss von Wandervögeln und Jungenschaften in der Weimarer Republik

Die Pfadfinderarbeit in Deutschland ist nicht durch durch die Pfadfinderbewegung geprägt. Hinzu kommt, dass sich vorwiegend in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg, in der sogenannten Bündischen Phase, Pfadfinder und Wandervögel teilweise vermischten und somit auch deren Traditionen. Der militärsiche Einschlag viel durch die komplette Trennung zwischen Pfadfindern und Militär komplett weg.

Um 1929 gründeten sich Jungenschaften, denen wir die Konstruktion unserer Zelte, der Kohten und Jurten, zu verdanken haben.

Da in Deutschland zahlreiche Verbände gegründet wurden und diese es nicht geschafft haben, sich zu einem Sammelverband zusammenzuschließen, war keiner der deutschen Verbände Mitglied der Weltverbände WOSM oder WAGGGS.

Pfadfinder und bündische Jugend im Dritten Reich - Verbotszeit

Zwischen 1933 und 1938 wurde Pfadfinderarbeit in Deutschland stufenweise komplett verboten. Während die Christliche Pfadfinderschaft erst 1938 endgültig verboten wurde, wurde die Bündische Jugend, die Jungenschaften sowie die Verwendung von Kohten und Jurten sofort verboten. Teile wurden damals freiwillig oder zwangsweise in die Hitlerjugend integriert. Einige Bünde und Verbände wurden auch im Hintergrund illegal weitergeführt.

Nach dem zweiten Weltkrieg

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Pfadfinderarbeit wieder aufgebaut. Es wurden zahlreiche Verbände, die es teilweise bereits in der Weimarer Republik gab, neu oder wieder gegründet.

70er Jahre - neue Verbände entstehen

Die Veränderungen in den 1970er Jahren hielten sich auch von der Pfadfinderarbeit nicht fern. Danach wurde jedoch aus der Christlichen Pfadfinderschaft (CP), der Evengelischen Mädchenpfadinderschaft (EMP) und dme Bund Christlicher Pfadfinderinnen (BMP) der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) gegeründet.